#36: „Frauenfragen“: Folge 36 mit Paul Ivic
Intime Momente, spezielle Einblicke und Hintergrundinfos, sowie das Unperfekte im Perfekten. Das sind Aspekte, die ich an Podcasts extrem schätze. Aber, weil Podcasts eben nicht immer alles ganz genau einfangen können, mache ich hier manchmal eine Art Nach- oder Vorerzählung. Vor allem, wenn es um witzige, peinliche oder einfach nur eigenartige Momente geht. Rund um die Begegnung mit Haubenkoch Paul Ivic hat es definitiv so einen Moment gegeben. Ich würde ihn fast als schicksalshaft bezeichnen. In welche Richtung das Schicksal da genau winkt, weiß ich zwar noch nicht, aber am ehesten in Richtung: „Krieg deine Emotionen endlich in den Griff, Frau Lang“ oder „Oida, du hast echt das Zeug zur Bankräuberin“.
Denn:
Bis vor unserem „Frauenfragen“-Gespräch kannte ich Paul Ivic noch nicht. Deshalb habe ich, wie man das halt so macht, über sein Büro einen Interviewtermin vereinbart. Am Tag davor war ich, nach einem Kurzurlaub in Kärnten, auf dem Weg Richtung Wien, und, wie man das halt so macht, habe ich auf halbem Weg eine Pinkelpause eingelegt. Beim Einparken vor der Raststation ist er dann jedenfalls passiert – der „wie man das halt so nicht macht“-Moment. Denn im parkenden Auto neben mir saß tatsächlich mein zukünftiger „Frauenfragen“-Gast Paul Ivic. Ich meine, wie schräg ist das bitte?! Und genau deshalb bin ich völlig euphorisiert aus meinem Auto gesprungen, habe Ivics Beifahrertür aufgerissen und etwas zu amikal, für jemanden, den ich noch nie zuvor gesehen habe, gerufen: „Hallo Paul. Ich bin die Mari. Wir treffen uns ja morgen zum „Frauenfragen“-Podcast-Gespräch. Wie lustig!“ Der Haubenkoch hat mich nur entgeistert angeblickt und sowas wie „Ja, genau“ gesagt. Dass ich dem armen Mann wahrscheinlich einen ziemlichen Schrecken eingejagt hatte, wurde mir in der Sekunde dann auch bewusst. Aber, da war es halt schon passiert. Also habe ich die Tür schnell wieder zugeworfen und bin auf die Toilette verschwunden – ganz im Sinne von: „Wenn er mich nicht mehr sieht, ist es auch gar nicht passiert!“
Zum Glück ist Ivic schon länger Fan des „Frauenfragen“-Podcasts, und deshalb war unser Gespräch dann doch sehr schrecklos und entspannt und drehte sich um Bügel-Skills, modische Koch-Outfits. Und natürlich um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Wer das vereinbaren kann, den möchte ich gerne mal kennenlernen“, sagt der Haubenkoch darin ganz realistisch und beweist damit gleich mehrfach, dass er nicht nur vegetarisch, sondern auch recht feministisch kochen kann. Nachzuhören in der 36. Podcast-Folge.
FRAUENFRAGEN STELLT VOR:
Paul Ivic ist 44 Jahre alt und wirkt, bis auf seinen grauen Bart, recht jugendlich. Er ist groß, schlank und hat einen durchdringenden Blick, der andeutet, dass er ziemlich genau weiß, was er will. Der gebürtige Tiroler und Vater einer zweijährigen Tochter legt großen Wert auf Mode und ist selbst in der Küche stilsicher gekleidet. Zum Kochberuf ist er, nachdem er mit vierzehn Jahren die Schule schmiss, auf Anraten seiner Schwester gekommen. Nach diversen Stationen in namhaften Restaurants, ist Ivic seit mehr als zehn Jahren Küchenchef und Geschäftsführer des vegetarischen Restaurants Tian in Wien und Österreichs erster vegetarischer Koch mit einem Michelin Stern.
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