#44: „Frauenfragen“: Folge 44 mit Bernhard Speer

Bernhard Speer, ein Teil der Band „Seiler und Speer“, steht schon länger auf meiner Einladungsliste. U.a. weil er für mich als Musiker, gemeinsam mit Christopher Seiler, der Inbegriff von veralteten Rollenbildern und toxischer Männlichkeit in Songtexten ist. Egal ob im 2015-er Hit „Ham kummst“ oder in den Liedern „Servas Baba“ oder „Sperrstund is“: Da wird ein Männerbild besungen, das längst verabschiedet, anstatt gefeiert gehört. Ein einfach gestrickter Mann besäuft sich mit seinen Kumpels bis zur Besinnungslosigkeit. Die tanzende Meute johlt und feiert das. Ein einfach gestrickter Mann wird von seiner Frau verlassen und tut sich selbst leid. Weil schuld sind ja immer die anderen. Die tanzende Meute johlt und feiert das.

Stimmt schon, die Hauptaufgabe von Musik ist sicher nicht die Welt zu verändern oder gar zu verbessern. Aber offensichtliche Missstände in einer patriarchalen Welt (Alkoholismus, ungleich verteilte Sorgearbeit, Gewalt gegen Frauen, etc.) zu glorifizieren, sehe ich durchaus als kritisch. Und genau darüber wollte ich schon lange mit Bernhard Speer sprechen. Weil ich jedoch nicht wusste, ob er sich diesen Themen so gerne stellen wollen würde, habe ich das bewährte Mittel des öffentlichen Drucks gewählt und ihn im Rahmen des „Frauenfragen“-Gespräch mit Musiker Josh, mit dem Speer den Podcast „Eins Komma zwei Kamille“ betreibt, zu einem Interview gebeten.

In der 44. „Frauenfragen“-Folge spreche ich also mit Bernhard Speer über Geschlechterstereotype in Songtexten, die Vereinbarkeit von Familie und Karriere („Das tut mir am meisten leid, dass ich nicht so viel Zeit mit meinen Kindern verbracht habe, denn, das ist verlorene Zeit, die du nicht mehr zurückkriegst.“) sowie übers Heiraten, und was das alles mit dem Altern zu tun hat. Außerdem reden wir über sexy Männer mit Brillen, die Bedeutung bzw. Bedeutungslosigkeit von Tätowierungen, und was es alles braucht, um ein guter Papa zu sein.

FRAUENFRAGEN STELLT VOR:

Bernhard Speer ist 39 Jahre alt und sieht dafür noch immer recht jugendlich aus. Was an ihm sofort auffällt, sind seine zahlreichen Tätowierungen und sein markanter Ohrschmuck. Er ist Vater von zwei schulpflichtigen Söhnen und lebt in einer Patchwork-Familie. Mit seiner neuen Partnerin, die er vor kurzem geheiratet hat, erwartet er sein drittes Kind. Speer ist gelernter Elektroinstallateur und arbeitet als Filmemacher und Musiker. Mit der Band „Seiler und Speer“ hat er 2015 eine steile Karriere hingelegt: Der Song „Ham kummst“ wurde mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet, hat fünf Mal Platin bekommen und eine Nominierung beim Amadeus Austrian Music Award eingebracht. Derzeit arbeitet der 39-Jährige unter dem Namen „Herr Speer“ an einer Solokarriere und betreibt mit Musiker Josh einen Podcast namens „Eins Komma zwei Kamille“.

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